„Bier – wie frisch aus der Kuh“
Rickling (uz). Einen der seltenen warmen Sommerabende dieses Jahres nutzten
die Mitglieder der Wahlstedter Ortshandwerkerschaft und ihre Gäste,
um sich mit dem Thema „Bier“ zu beschäftigen. Vor dem
Genuss steht aber bekanntlich der Schweiß und so hatten es sich
die Handwerksmeister vorgenommen, sich auch intensiv über die Entstehung
des Gerstensaftes zu informieren. Dafür hatten sie sich standesgemäß einen
Meister ausgesucht, der dieses Handwerk beherrscht: Udo Lämmer beschrieb
in der Ricklinger Landbrauerei, wie aus Gerste Zucker für die alkoholische
Gärung gewonnen und damit die Färbung des Bieres bestimmt wird.
Der Braumeister gab eine bildhafte Beschreibung seines Handwerks.
So konnten die Ortshandwerker dem Ährengold sogar beim Gärprozess
zuhören und im Kühlraum nochmal die unterschiedlichen Sorten
Revue passieren lassen. Im Unterschied zu den meisten industriellen Braubetrieben
werden in der Landbrauerei keine Hopfenextrakte oder -konzentrate sondern
tatsächlich Hopfenranken verarbeitet. Außerdem bleibt das
Ricklinger Bier, genauso wie es entsteht. Udo Lämmer betonte stolz: „ungefiltert,
unbehandelt und nicht pasteurisiert“. Das wirke sich, so der Braumeister
auch in der Haltbarkeit aus, stärke aber auch den Geschmack. Vergleichbar
sei dieser Unterschied wie bei dem von Milch, die frisch von der Kuh
auch besser schmecke, als nach der Behandlung, die sie bis zum Supermarkt
erlebt. So sei das Bier in der Ricklinger Landbrauerei ein bisschen „wie
frisch von der Kuh“.
Nach dem theoretischen Teil nutzten die Ortshandwerker die Gelegenheit,
die Unterschiede zwischen Märzen und Pils, dunkel und hell oder
auch den Geschmack des „Rickel“ der Biersorte, die exklusiv
in und für Rickling gebraut wird, zu vergleichen.
[10. September 2012]
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