Vertrauen in den Vorstand
Wahlstedt (uz). Zu organisatorischen Abstimmungen trafen sich die Mitglieder
der Ortshandwerkerschaft Wahlstedt in der Schützengilde. Bei der
Hauptversammlung der Vereinigung galt es zunächst die Vorstandschaft
zu komplettieren. Klaus Harm wurde als Ortshandwerkermeister wiedergewählt
und Eckhard Hoppe wurde neu zu seinem Stellvertreter bestimmt. Ebenfalls
im Amt bestätigt wurde Walter Damer, dem die Geschäftsführung
der Ortshandwerker obliegt. Neu in die Vorstandschaft wurde ein zweiköpfiger
Festausschuss aufgenommen. Er besteht aus Götz Resenhöft und
Rainer Paul.
Im Anschluss an die Wahlen diskutierten die Wahlstedter Handwerksmeister über
mögliche und vielleicht auch notwendige Veränderungen für
die Aufnahmekriterien in die Gemeinschaft der Handwerker. In immer mehr
Handwerksberufen verliert die Qualifikation eines Meisters an Bedeutung.
Dazu kommt, dass immer mehr Handwerksbetriebe aus dem Geschäftsleben
verschwinden. Viele Meister finden keine Nachfolger mehr.
Diese Rahmenbedingungen sorgen unweigerlich für Nachwuchsprobleme. „Zu
sagen, wir machen jetzt gar nichts, geht gar nicht“, brachte Ortshandwerkermeister
Klaus Harm die Ausgangssituation auf den Punkt. Er stellte den Vorschlag
zur Diskussion, die Mitgliedschaft in der Ortshandwerkerschaft vom Meistertitel
zu lösen. Dabei gab es aus der Runde durchaus kritische Stimmen.
Schließlich sei die Qualifikation auch entscheidendes Qualitätsmerkmal.
Thomas Mewes sah die Ausbildung zum Meister als einen entscheidenden
Bonus, der bei einer Vereinigung wie der Ortshandwerkerschaft in die
Waagschale zu werfen sei. Dennoch seien Angehörige von Gewerken,
die keine Meisterausbildung mehr voraussetzen oder gar anbieten, dann
auf Dauer von einer Mitgliedschaft ausgeschlossen. Trotz intensiver Diskussion
in beide Richtungen äußerten die meisten anwesenden Mitglieder
einen guten Optimismus, dass es mit der Ortshandwerkerschaft weiter gehe. „Ich
bin zuversichtlich, dass die Vorstandschaft den richtigen Weg einschlägt“,
war sich Götz Resenhöft sicher.
Der Weg, auf dem die Mitglieder ihre Vorstandschaft am Ende sehen wollte,
ist ein Kompromiss. Die Ortshandwerker folgten ihrem Ortshandwerkermeister
Klaus Harm, der eindringlich betonte: „Wir müssen dringend
neue Mitglieder werben!“ Angesprochen werden sollen dafür
Handwerksmeister, die noch nicht Mitglieder der Ortshandwerkerschaft
sind. In Handwerkszweigen, in denen die Meisterausbildung nicht mehr
zum Muss gehört, werden künftig auch Gesellen in der Vereinigung
akzeptiert werden.
Lenken die Geschicke der Wahlstedter Ortshandwerkerschaft (v.l.)
Götz Resenhöft,
Eckhard Hoppe, Klaus Harm, Rainer Paul und Walter Damer.
[4. Januar 2012]
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